Mittwoch, 24. August 2016

Terminverschiebung / 192

Wenn das Leben seinen Weg gehen will, wird jede Planung über den Haufen geworfen. Ist mir heute passiert und etwas ganz tolles dafür erlebt.

Ich war heute morgen am Tanken meines Autos als mich die Sekretärin von meinem 10.30 Uhr Termin anrief. Leider müssen wir den Termin verschieben, da mein Chef gestern einen Unfall hatte und im Moment nicht im Büro sein kann. Mit den besten Wünschen verabschiedete ich mich. Gut also mein Termin ist vorläufig abgesagt. Eigentlich wollte ich nach dem Termin das schöne Wetter noch etwas geniessen. Gehe ich jetzt zurück ins Büro oder geniesse ich jetzt gleich den Tag. Ach was, ich geniesse diesen Tag gleich jetzt, war meine Entscheidung und ich fuhr einmal mehr an die Aare.

Vor meinem Spaziergang ging ich ins Eichholz-Beizli nahm in Ruhe einen Kaffee und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Ich hatte schon des öftern Gespräche mit dem Gastro-Unternehmer Simon Rudaz. Heute fragte ich ihn ganz spontan wie lange er eigentlich schon im Geschäft sei. Daraus entstand ein ganz tolles Gespräch:

Schon eine Ewigkeit, meinte er, obwohl er mir gar nicht alt vorkommt. Meine Nächste Frage war, wie bist du dazu gekommen in dieses Geschäft einzusteigen? Hmm ich bin kleben geblieben. Nach meiner Matura hätte ich an die Uni gehen können/sollen, da entschied ich mich ein Jahr lang mal Geld zu verdienen und ging in die Haberbüni arbeiten. Aus der Uni wurde nichts mehr und so kam das Eine zum Andern. Ich bemerkte meine Freude an der Gastronomie, denn schon als Student während der Matura, habe ich im AltesTramdepot Bern gearbeitet. Ich lernte viele Leute kennen aus der Gastronomie und Stammgäste, hörte gut zu was die Kunden möchten und die Wirte bereit waren zu tun. So entwickelte ich mich weiter und heute leiten wir das Serini Eichholz Beizli. Natürlich haben wir nebenbei noch andere Projekte die ebenfalls sehr viel Spass machen. Ob er den Schritt bereue nicht an die Uni gegangen zu sein. Nein, war die klare Antwort, ich tue meinen Job mit viel Freude und Herzblut, es war nicht immer leicht und es gab viele Hürden immer wieder zu meistern und trotzdem bin ich sehr glücklich in meinem Job.

Ich bedankte mich für seine Offenheit und das inspirierende Gespräch welches wir zusammen führten.
Während dem Gespräch sah ich ein funkeln in seinen Augen, welches ich sehr selten sehe wenn ich mit jemandem über seinen Job spreche. Meistens ist es ein Augen verdrehen und dann geht es los mit allem was nicht gut ist.

Simon hat mich heute sehr inspiriert und mir wieder einmal mehr gezeigt, einfach mutig sein, tun was Freude bringt, denn auch wenn es schwierige Momente gibt sind diese Hürden einfacher zu nehmen wenn's Spass macht und ein Herzenswunsch ist. Eine Aussage blieb mir noch:
Wenn du nicht sicher bist ob du es wirklich willst, gehe in eine Firma, frage ob du einen oder zwei Monate zu einem Praktikum-Lohn arbeiten könntest und wenn sie mit dir zufrieden sind versuche einen Vertrag zu erhalten. Auch wenn du Quereinsteiger bist und es nicht gelernt hast. Denn wenn du es wirklich willst, weisst du es nach ein paar Arbeitstagen und der Chef merkt auch ob du das Flair dazu hast.

Was hat das nun mit meinem Loslassen-Projekt zu tun. Sehr viel, denn es geht wieder einmal mehr darum Ängste los zu lassen und einfach etwas wagen und tun. Ich habe gerade erst einen Post geschrieben über die Unsicherheit, wenn du willst kannst du den auch noch lesen.
Erfolgsgeschichten sind nicht nur diejenigen, wenn jemand viel Geld erwirtschaftet oder eine Medaille gewinnt. Glücklich sein in seinem Leben oder angekommen im Beruf auf die unterschiedlichsten Arten, sind für mich auch Erfolgsgeschichten. Oder muss immer zuerst etwas passieren, wie ein Burnout, eine Kündigung, ein Unfall usw., damit man die Erlaubnis erhält etwas zu ändern? Bei den meisten Menschen ist es wohl heute leider so. Bei mir war es auch nicht anders, ich möchte heute dir Mut machen etwas zu wagen, denn nichts ist so unsicher wie die Sicherheit. Geh deinen Herzensweg bedacht und mit Freude mit viel Elan und bleibe dran auch wenn es Hürden gibt.


quelle:pinterest.com

Ich für mich lies heute auch Ängste los, und zwar ob ich diesen Post so schreiben könne. Ich rang mit mir, doch dann sagte ich mir, ich schreibe für mich und für die, die es interessiert. Also los ich habe gar nichts zu verlieren. Ich liebe es zu schreiben und stellte dabei auf meinem Spaziergang sogar fest das ich es noch viel öfters tun will als nur ausschliesslich mit meinem Blog. Ein ganzes Konzept entwickelte sich in meinem Kopf und eigentlich hätte ich in dem Moment mein MacBook gebraucht, ging ja nicht war auf meinem Spaziergang. Mein Handy mit Sprachnachrichten tat in dem Fall einen sehr guten Dienst. Normalerweise habe ich selten mein Handy dabei wenn ich spazieren gehe, doch wie das Leben so spielt heute war es dabei.

Ein etwas langer Post jedoch von ganzem Herzen.

bis bald Karin



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