Montag, 1. Mai 2017

Hände halten

Berührungungsängste kennen wir wohl alle auf irgend eine Art und Weise. In Berührung zu kommen mit etwas Unbekannten, für mich wie zum Beispiel eine Schlange berühren. Es ist gar nicht mein Ding Kaltblüter zu berühren. Dafür kann ich eine Spinne in die Hand nehmen und sie wieder ins Freie bringen.

Wie ist es aber, wenn wir andere Menschen berühren. Berühren können wir mit Worten, mit Musik, mit der Sprache, mit einem Lächeln, mit Kunst oder durch physische anfassen. Ein Kind nehmen wir an die Hand, wenn wir die Strasse überqueren oder durch schwierige Situationen zu begleiten. Wir können Hand in Hand durch die Strasse gehen mit unserem Partner/-in. Wir können uns umarmen bei der Begrüssung oder wenn wir Freude zeigen wollen. Wir umarmen uns wenn wir trösten oder ermutigen wollen

Berührungen können beruhigen, ermutigen, demütigen oder auch unangenehm sein. Wieder einmal ist es vielseitig anwendbar. Es ist eine Tatsache, dass wir oft berühren ohne dass wir es uns bewusst sind. Berührungen können auch negativ ausgelegt werden, als Mobbing oder Belästigung. 

In einer Partnerschaft kommt es vor, dass man in der Verliebtheitsphase die Finger kaum von einander lassen kann, dann plötzlich werden Berührungen seltener. Warum das so ist, hat oft verschiedene Gründe. Doch eigentlich sind es genau diese Berührungen, die im Menschen die Glückshormone ausschüttet. 

In schwierigen Momenten einem Menschen die Hand zu halten und so sein Mitgefühl zu zeigen kann alles etwas leichter machen. Gerade ältere Menschen, wie deine Mutter, Vater, Grossmutter, Grossvater erhalten nicht mehr so viele Berührungen. Gerade diese Menschen haben dich so oft an der Hand genommen, dich umarmt und gehalten. Haben nicht gerade diese Menschen ab und zu einfach so wieder einmal eine Umarmung verdient? Es kann auch einfach mal ein Berühren der Hand sein und ein Danke für etwas was sie dir Gutes getan haben.



quelle:karinmeister/wordswag

Warum ich heute diesen Beitrag schreibe, weil ich ganz tief berührt wurde. Mir begegnete ein junger Mann mit seiner Grossmutter, die im Rollstuhl sass. Sie war wirklich nicht in einem guten Zustand, doch er scheute sich nicht. Er umwarb sie wie eine junge wunderschöne Frau, er berührte sie, er gab ihr einen Handkuss. Er war mit der ganzen Aufmerksamkeit bei ihr. Sie strahlte wie eine junge verliebte Frau. Ich beobachtete diese Situation mit Tränen in den Augen und wünschte mir es gäbe mehr solche wunderschöne Szenen. 

Ich möchte heute zu respektvollen Berührungen aufmuntern, ich selbst bin ein Mensch der sehr viel umarmt und Menschen berührt. Ich bin mir auch bewusst, dass dies nicht jeder Mensch gerne verschenkt oder empfängt darum sage ich auch respektvoll und berühren kann man ja auf verschiedene Arten.

time to hold my hand...Karin



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