Freitag, 20. Januar 2017

Vergeben / 44

Zum Thema Loslassen gehört auch die Vergebung. Es ist ein Thema, welches nicht immer einfach ist und doch so enorm wichtig. Zu diesem Thema werde ich mehr als einen Artikel schreiben.

Heute möchte ich gerade bei mir beginnen mit der Selbst-Vergebung. Während meiner Burnout-Zeit war ich oft sehr böse mit mir selbst. Das habe ich auch schon öfters erwähnt. Ich beschimpfte mich als Nichtsnutz, als Versager, als Memme und Schwächling usw. Mit einem selbst ist man oft so gemein und böse, Dinge die man einem anderen Menschen in so einer Situation niemals sagen würde. Sowieso denke ich mir manchmal noch heute, Gott sei Dank können die Menschen nicht hören was ich gerade denke. Geht dir vielleicht auch ab und zu so.

Warum ist Vergebensarbeit ein wichtige Sache, die eine enorme Wirkung hat?
Zuerst möchte ich aber noch etwas voraus schicken. Vergeben heisst NICHT, dass ich damit einverstanden bin oder es gut heisse was passiert ist!!! Das ist mir ganz wichtig dies hier ganz klar und deutlich zu sagen. 

Vergeben heisst, sich selbst befreien aus der Opferhaltung und selbst frei zu werden. Ich lasse die Vorwürfe los mich selbst verletzt zu haben, oder verletzt worden zu sein. Denn der Preis ist zu hoch um daran fest zu halten und gefesselt in der Macht des anderen oder in meinen eigenen Vorwürfen zu bleiben.

Heute merkte ich wie da immer noch Selbstverletzungen an mir haften. Ich wollte etwas fertig stellen und hatte einfach den Kopf nicht dazu. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, da ich in den letzten Tagen sehr viel und lange gearbeitet hatte. Mein Körper zeigte mir dies ganz deutlich. Ich rutschte ganz langsam in ein altes Muster zurück und begann mich wieder zu beschimpfen. Jetzt reiss dich doch zusammen und sei nicht so eine Memme, sei nicht so ein Versager. Gott sei Dank merkte ich es gerade noch im richtigen Moment, bevor es ausser Rand und Band geriet. 

So stand ich von meinem Bürostuhl auf öffnete das Fenster, schaltete meinen PC aus und atmete tief durch. Ging in mein Zimmer und setzte mich zur Meditation hin. Ich brauchte eine Weile bis es in mir ruhig wurde. Dann konnte ich endlich mit meiner Übung beginnen und es wurde ruhig. Über dieses Ritual werde ich auch mal noch schreiben, doch nicht heute.


quelle:pinterest.com antjeca.de

Nach dem ich mir selbst vergeben konnte für meine verbalen Hiebe, wurde es wieder ruhig in mir, mein Kopf fühlte sich leichter an und ich atmete auch wieder tiefer. Mein Gesicht lag nicht mehr in Anspannung und ein Lächeln konnte sich wieder breit machen. Meine innere Haltung mir gegenüber wurde wieder freundlich und meine Gedanken waren wieder angenehm, sowie meine Handlungen auch wieder ruhiger wurden.

Vergebensarbeit mache ich ausschliesslich für mich, dass es mir gut geht. Ich will in meiner Kraft sein und das kann ich nur, wenn ich mich entscheide in Frieden zu leben. Du kennst sicher das Sprichwort:
"Willst du Recht haben oder Glücklich sein?"
Ich entscheide mich fürs Glücklich sein. Für was entscheidest du dich?

Vergebung heisst auch, Schuldzuweisung loslassen. Heute war ich gar nicht fair mit mir selbst, meine Beschuldigungen waren ungerechtfertigt. Mir selbst zu vergeben ist ein Geschenk an mich selbst. Es kostet nichts, ausser etwas Zeit für mich selbst und ist so kostbar.

bis bald Karin




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