Sonntag, 11. Dezember 2016

Üben, üben / 83

Loslassen kann man lernen. Das habe ich heute auf meinem morgendlichen Spaziergang, jemandem gesagt, der mich fragte wie ich das denn mache.

Sie fragte mich wie ich das schaffe jeden Tag etwas los zu lassen. Vor allem meine grösseren Projekte, die ich Schritt für Schritt los lasse. Es ist eigentlich ganz einfach. Wie alles im Leben, lernen wir auch nicht von einer Minute auf die andere, auf zu stehen und einfach los zu laufen. Ein Kleinkind fällt so oft hin und stellt sich nie die Frage, wann kann ich denn nun endlich laufen? Nein, es steht einfach auf und versucht es wieder.

Beim Loslassen ist es genau gleich. Wie oft erwische ich mich wieder und wieder, dass ein altes Muster sich wieder meldet und versucht im Autopilot einfach wieder los zu legen. Wie mein Wort SCHNELL, immer wieder steht es da, wie schon ein paar mal auch gesagt, manchmal ganz gemein in einem anderen Gewand. Es bringt nichts mich darüber zu ärgern, dass ich es wieder benutzt habe. Es geht darum es zu erkennen, dass es wieder da war oder ist. Es geht darum den Satz nochmals zu sagen ohne SCHNELL. Üben, üben und nochmals üben ist das Geheimnis. Das ist alles.


quelle:imgrum


Loslassen ist eine Entscheidung, die als erstes im Kopf und Herzen beginnt. Ich sage mir jeweils: "Ich bin bereit, z.B. das Wort SCHNELL, los zu lassen." 

Die Bereitschaft etwas los zu lassen ist das Wichtigste. Die Bereitschaft los zu lassen, ist mir gegenüber ein Versprechen, dass ich dies verändern oder lernen will. Ich habe gelernt mit mir mehr Geduld zu haben, auch wenn es mir nicht immer so gelingt wie ich es mir wünschte. Genau dort kann ich aber auch gleich wieder lernen los zu lassen. Meine Geduld mit mir ist auch ein Schritt für Schritt Program. Ich habe nicht jeden Tag gleich viel Geduld mit mir selbst.

Ich hatte auch nicht jeden Tag die gleiche Geduld mit meinen Kindern, als sie klein waren. Ich bin ein Mensch mit Gefühlen und mit Gedanken, jedoch bin ich nicht, die Gedanken und nicht die Gefühle. Und genau dies war ein weiterer enorm wichtiger Bewusstseins-Schritt. Wenn ich ungeduldig bin, ob mit mir oder jemandem anderen. Dann bin ich nicht diese Ungeduld, es ist nur eine Momentanaufnahme in dieser Situation. 
Diese Einsicht war ein gewaltiger Schritt zu mir selbst.

Mir in diesen Momenten zu sagen: "Ok gerade übermannt mich das Gefühl der Ungeduld und darauf hin folgen Gedanken, die mich schlecht machen. Heisst das noch lange nicht, dass ich schlecht bin. Es sind nur Gefühle und Gedanken. Einen Moment tief einatmen und es geht vorbei." Dann bereit sein zu sagen: "ich bin bereit dies los zu lassen", das ist der Entscheid, den ich für mich jeweils treffe. So kann ich ruhiger meine nächsten Schritte gehen.

Es tönt jetzt vielleicht nach viel Aufwand. Üben ist immer Aufwand, Aufwand heisst sich Zeit nehmen. Die Frage ist viel mehr. 
"Bin ich bereit Zeit zu investieren um zu lernen und mich zu verändern?"
Wenn ich dies mit ja beantworten kann, habe ich schon einen Schritt in eine neue Richtung gemacht. Es zu tun ist dann die nächste Hürde. Denn meistens scheitert es daran, dass wir nicht ins handeln kommen und es bei einem Wunsch bleibt.

Darum nach Worten ist es von Vorteil sofort Taten folgen zu lassen. Dies so regelmässig wie nur irgendwie möglich. Denn von etwas SPRECHEN ist eine Sache, es zu TUN eine Andere.

Lasse ich mich auf das ein was ich mir selbst verspreche oder sind es nur leere Worte? Es ist besser sich selbst nicht zu viel zu versprechen, denn wenn man es nicht einhält, vertraut man sich selbst immer weniger. Dort beginnt eben Selbstvertrauen....

Wie viel Zeit investierst du in dein Üben, egal was? Wie oft versprichst du dir etwas, was du dann nicht einhaltest? Zwei Fragen die ganz viel verändern können.

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bis bald Karin





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