Samstag, 17. Dezember 2016

Lebenselixier / 77

Immer wieder werde ich gefragt, was das Ausschlaggebende war, dass ich in ein Burnout fiel. Da ich doch genau gewusst habe, wie man das verhindere. Denn als ausgebildeter Coach, sollte dies doch genau nicht passieren. Stimmt genau.

Doch ist es nicht mit vielen so, man wüsste doch eigentlich genau wie man sich gesund ernähren könnte, das Sport dem Körper gut tut usw. Im Kopf weiss man ganz genau was zu tun wäre. Jedoch mit der Umsetzung klappt es nur teilweise.

So war es auch bei mir. Ich wusste genau wo ich den Hebel ansetzten hätte müssen, um nicht total in den Zusammenbruch zu fallen. Ich habe ja auch immer ganz kurz die Notbremse gezogen. Mir kleine Auszeiten genommen, jedoch nicht im Kopf. Das ist wie mit einem Akku, den kannst du auch nicht nur einen Moment aufladen und dann denken, der hält wieder wie voll geladen. Der Speicher ist nur kurzfristig aufgeladen. 

Das Ausschlaggebende war nicht eine bestimmte Sache oder Situation. Es war die Menge über mehrere Jahre. Ganz langsam baute mein Körper meine Kräfte ab, wie bei einem Öllämpchen. Es reicht nicht einfach den Docht immer wieder nach zu ziehen, es braucht auch Öl. Wenn der Docht fast fertig gebrannt ist, braucht es wieder einmal eine neue Dochtschnur. 


quelle:picture-alliance/dpa

Bei mir gab es auch nicht den berühmten letzten Tropfen, denn ich könnte nicht sagen, dass eine bestimmte Situation der letzte Tropfen gewesen wäre. Der Tank war einfach leer. Fertig, Ende aus. Mein Körper trat in den Streik und war von mir nicht mehr lenkbar.

Ich kann an dieser Stelle nur sagen, Alarmzeichen gab es viele und genügend im Voraus. Doch mein Kopf ignorierte diese und schaltete die einfach aus. Klar habe ich in dieser Zeit auch noch meditiert und Spaziergänge gemacht, dies lief aber ebenfalls auf Autopilot und nicht mehr mit bewusster Anwesenheit. Ich tat es, dass es gemacht war, im Irrglauben etwas Gutes für mich getan zu haben. Vielleicht waren auch diese Kleinigkeiten, die ich doch noch für mich getan habe, nur eine Verzögerung des Zusammenbruch.

Nach der Erkenntnis, dass ich meine Ausbildung sogar auf eine Art missbrauchte, um mehr von mir zu verlangen, wurde mir etwas mulmig. Ja man kann alles zu seinem besten aber auch zu seinem schlechtesten verwenden. Es ist ja schon toll, wenn man Wege findet leistungsfähiger zu sein oder eben länger Leistung bringen kann. Kurzfristig kann das auch gut gehen, jedoch bei mir war es fast wie Doping.

Meine Bestandesaufnahme sprach dann eine klare und deutlich Sprache. Der Weg zurück war und ist immer wieder zu schauen, was brauche ich jetzt gerade in diesem Moment. Nicht in 3 oder 5 Jahren sondern jetzt gerade. Was tut mir jetzt gerade gut und was kann ich dafür in diesem Moment tun. Ich kann immer, in jedem Moment etwas tun. Auch wenn es nur ist, mich eine Minute hin zu setzten und mich auf meinen Atem konzentrieren. Denn wie schon im Post 91 beschrieben ist unser Atem das Lebenselixier. 

Ich weiss, dass dies etwas banal tönt, ist aber so. Denn mit einer Minute einfach nur auf meinen Atem zu achten, kommt Ruhe in meinen Körper, kommt Ruhe in meine Gedanken, meine Energie fliesst wieder ruhiger, mein Herzschlag stabilisiert sich wieder, ich spüre meine Füsse auf dem Boden wieder usw. Es holt mich in den jetzigen Moment zurück und zeigt mir das ich ganz bei mir bin. Es geht in keiner Weise darum in dieser Minute irgend eine Lösung zu finden oder etwas verändern zu müssen. Nein, es geht nur darum bei mir anzukommen. Das war am Anfang eine echte Herausforderung. Heute geht das aber ganz gut.

Diese Übung war die absolut Erste die ich stündlich mehrmals machte, damit ich wieder bei mir ankam und bei mir blieb. Eine Übung die ich heute immer noch mehrmals täglich mache und die ich bestimmt nicht loslassen werde, denn die hat sich in meinem Leben im Alltag integriert.

Ich gebe diese Übung heute aber sehr gerne weiter und wünsche mir für dich, dass du die in deinen Alltag integrieren kannst. Dies lasse ich heute hier sehr gerne los.

Heute möchte ich dir auch sagen, dass du mir jeder Zeit Fragen stellen darfst. Ich gebe dir sehr gerne Auskunft. Denn es ist mir über diese ganze Zeit, eine Herzensangelegenheit geworden, Menschen zu begeistern sich selbst zu entdecken und zu entfalten. Denn auf der Lebensreise gibt es ganz viel schönes zu entdecken. Ich spreche hier aus Erfahrung, denn durch die tiefen Täler bin ich gegangen und lernte die schönen Dinge im Leben wieder zu schätzen und vor allem zu sehen und zu erkennen. Ich freue mich wenn ich dich begeistern, inspirieren und auch etwas herausfordern kann.

Teile diesen Post gerne wenn er dich inspiriert oder empfiehl in weiter. Denn nur so kann es im Leben Veränderung geben, wo viele profitieren können.

bis bald Karin







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