Lebenszeit und loslassen gehören für mich sehr eng zusammen. Ich war in der Phase, als sich mein Burnout so richtig entwickeln konnte, folgender Meinung:
"Schnell und viel Arbeiten ist eine Tugend die mich zum Erfolg führt."
Ja ich hatte Erfolg, geschäftlich und auch gesundheitlich. Geschäftlich, dass ich Aufträge hatte, gesundheitlich, dass ich immer schlafloser wurde. Erfolg ist heisst ja nicht immer, dass der gut in diesem Sinne sein muss. Denn wie es das Wort schon sagt, es erfolgt etwas aus meinem Tun.
Klar wusste mein Herz das meine Meinung nicht stimmte und auch mein Kopf wusste dies.
Denn ich wusste ja wie sich eine gesunde Lebenszeit anfühlte. Diese war ausgeglichen, mit Meditation, mit Spaziergängen, mit Hobbys usw. Klar wusste ich genau, dass das was ich da tat ungesund war. Warum ich nicht loslassen konnte von diesem Lebensstil?
Ich hatte Angst, ich hatte Angst meine Rechnungen nicht bezahlen zu können. Kein Essen mehr auf den Tisch zu bringen. Ich hatte Existenzängste und dies nicht zu knapp. Obwohl meine Erfahrungen mir klar zeigten, dass ich das nicht zu haben brauchte. Denn es ging immer irgendwie und ich/wir mussten nie am Hungertuch nagen.
Es war noch eine weitere Angst dahinter. Wie stehe ich denn da wenn ich nicht erfolgreich bin, oder was denken die Mitmenschen von mir? Alles Fragen die in meinem Kopf rumgeisterten. Darüber habe ich im Post 80 geschrieben. Es waren die Fragen, die ich mir stellte und dann die Verurteilungsantworten.
Es war meine Lebenszeit, die ich in diese Reise investierte. Wie schon ein paar mal gesagt, sass ich sehr lange in dem falschen Zug. Falsch ist zwar nicht das richtige Wort, denn heute weiss ich, dass es diese Umleitung brauchte, um mir eine weitere Landschaft zu zeigen.
Ich stieg sogar einen Moment aus um mir diese Landschaft ganz genau an zu sehen. Mit all ihren Hügeln, Feldwegen, Tälern und Schluchten. Doch wie auf jeder Reise kommt plötzlich am Horizont etwas, das einem magisch anzieht und man genau dorthin laufen oder reisen will. So bestieg ich einen Zug, den ich auch schon kannte. Ich begab mich wieder auf altbekannte Fortbewegungsmittel, wie Spazieren, Meditation und neue Hobbys usw.
Ich wurde mir wieder bewusst, dass kein Schriftsteller oder Dichter auf Knopfdruck oder sogar mit der Stoppuhr ein Gedicht oder eine Roman schreiben kann, welches auch wirklich eine Herzensbotschaft hat. Kreativität und schöpferisches Gestalten kann für mich nur aus der Ruhe entstehen.
Ich bin einverstanden, dass ein Feuerwehrmann, ein Sanitäter usw. in hektischen Situationen sofort und genau richtig handeln kann. Das geht bei mir auch, wenn es darauf ankommt in Notsituationen gut zu handeln. Meine Lebenszeit ist jedoch nicht eine stetige Notsituation.
Meine Lebenszeit ist meine Reise durchs Leben. Ich habe die Chance zu wählen in welchen Zug, Wagen, Flugzeug, Schiff usw. ich steige um die Landschaften und Regionen zu geniessen. Bei diesen Entscheidungen kann es schon mal passieren, dass man eine Region wählt die vielleicht auf den ersten Blick nicht so schön ist. Doch wer ab und zu reist, weiss genau das solche Wege, die interessantesten und die lehrreichsten sind. Es sind diese Landschaften, die einem prägen und ganz viel Klarheit in unsere Lebenszeit bringen.
So habe ich meine Meinung von oben losgelassen.
quelle:landhausschratt
Auf welcher Region oder Landschaft bist du gerade unterwegs? Grossstadtdschungel, Wald, auf dem See, am Meer usw.? Wie bewegst du dich gerade weiter, mit dem TGV, mit dem Flugzeug, oder sogar mit der Rakete, oder eher mit dem Schneeschlitten und den Pferden?
Könnte es sein das ein Regionwechsel von Vorteil wäre, oder das Fortbewegungsmittel geändert werden könnte?
Wieder ein paar Fragen für dich zum beantworten. Schreib sie dir doch einfach auf und trage sie einen Moment mit dir rum. Vielleicht kannst du ja auch andere Menschen mal fragen, auf welcher Reise sie sich gerade befinden. Denn es sind die Fragen, die wir stellen, die ein gutes Gespräch ergeben.
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bis bald Karin
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